Montag, 13.6.2022

Der erste Tag war geprägt durch eine turbulente Anreise. Unsere Schülerschaft hat sich in die jeweiligen Jahrgänge aufgeteilt und ist auf teilweise verschiedenen Zügen nach Tenero gereist. Allerdings war sich die SBB selbst nicht immer sicher, wo für uns reserviert war. Das hatte zur Folge, dass ein Teil von uns zusammen mit einer anderen Gruppe mit Sack und Pack in der ersten Klasse sass - mit Glück sogar auf einem Sitz. Während der Fahrt wurde per Durchsage dann bestätigt, dass wir uns im richtigen Zug befänden, die regulären Passagiere aber nicht. Sie durften sich also über teure Sitzplätze ohne Bordbistro, dafür mit Unterhaltungsprogramm freuen. Noch wilder wurde es in Bellinzona. Der Zugführer des Anschlusszuges entschied während des Einsteigeprozesses, dass nun genügend Leute an Bord waren, und fuhr ab. Zum Glück kam der nächste Zug bereits 10 min später. Via Teams wurde mit einzelnen Splittergruppen die Kommunikation aufrechterhalten, so dass bereits am Bahnhof Tenero alle wieder vereint wurden. 

Der Nachmittag war nicht minder lustig, aber um einiges geregelter. So hatten alle Klassen ein individuelles Programm. Einige erlebten wunderschöne Wanderungen und Spaziergänge, andere eine Schnitzeljagd oder ein Programm am Wasser mit den Themen Stand Up Paddle und Sicherheit.

Das Nachtessen sorgte für volle Mägen. Lagererprobte Feinschmeckerzungen attestierten dem CST einen sehr guten Kochstil. Einige feinere Gaumen wollten sich dann aber doch nur mit Spaghetti und Reibkäse verköstigen. Ob sie das reichhaltige Salatbuffet einfach übersehen haben, sei an dieser Stelle dahingestellt. Der Verfasser dieser Zeilen fand allerdings in Sachen Essen auch kein Haar in der Suppe.


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Der Weckdienst am ersten Morgen war dank der wohltuenden Frische am frühen Morgen bereits nicht mehr von Nöten. Nur einzelne Schlafmützen mussten mit Engelsstimme geweckt werden. Trotz einigen kleinen Augen haben alle den Weg zum Frühstück gefunden. Hoffen wir, dass sie morgen auch den Anblick des reichhaltigen Buffets geniessen können.

Der sportliche Teil bestand aus insgesamt 17 verschiedenen Sportarten. Beispielsweise konnten die Mädchen bei Selbstverteidigung lernen, wie sie sich im Falle eines Übergriffs schützen können. Die Knaben konnten ihre Energie dafür im Kickboxen ablassen. Beide Angebote wurden schwitzend gerne angenommen. Für friedlichere Typen wurde hingegen beim Tischtennis neben Spins auch Fairplay geschult. Neben der eigenen Kondition machte den Spielerinnen vor allem die Luft in der Halle zu schaffen. Die Klettergruppe direkt nebenan musste dabei konsterniert feststellen, dass auch in der Höhe kein besseres Luftverhältnis herrschte. Trotzdem genossen sie das Gefühl, einfach mal in den Seilen zu hängen. Aber auch auf Rädern wurde Sport gemacht. Einige flitzen mit Rollerblades den Kolleginnen und Kollegen um die Ohren, andere versuchten sich auf den Wake Boards. Die Versuche auf diesem Gerät führten aber selten zu erfolgreichen Überholmanövern.

Viele hatten auch nach dem Abendessen noch nicht genug von Sport. So wurden rege die reservierten Beachvolleyball- und Fussballfelder genutzt. Umso schneller wurde es um 22:30 Uhr in den Zelten ruhig. Die Nachtwache blieb somit einsatzlos.


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Mittwoch, 15.06.2022

Der Tag begann mit „Guten Morgen, Sonnenschein“ sehr musikalisch, für einige Ohren aber zu laut. Doch wirkte der musikalische Start Wunder, fanden doch alle pünktlich den Weg in den Speisesaal. Dort glänzte das schlichte Buffet mit einer reichhaltigen Auswahl an zerknautschten Gesichtern, kleinen Augen und gähnenden Mündern.

Im den Sportblöcken bewegten sich viele Gruppen Richtung Strand. Dort wurde sich wahlweise der Beachvolley- oder der Beachtennis-Ball um die Ohren geschlagen. Daneben mass sich eine motivierte Knabengruppe im Beachsoccer. Die selbsternannten Luschen wurden dabei zu selbsternannten Sieger der Herzen. Ohne Action, dafür mit viel Ruhe machte sich eine Mädchengruppe wenige Meter weiter mit Yogaübungen vertraut. Die Ruhe im CST half dabei, die vollkommene Ausgeglichenheit zu finden. Ausgeglichen musste man auch auf den Stand Up Paddle sein. Dank den angenehmen Temperaturen war aber auch ein Sturz ins Wasser kein Problem. Unangenehmer war hingegen ein Sturz beim Rugby. Dank Fairplay und strengem Schiedsrichter beschränkten sich die Schmerzen auf Muskelkater.

Hühnchen mit Champignonsauce gab es zum Abendessen. Dies freute vor allem die Fleischliebhaber, die sich beim rein vegetarischen Mittagessen durchbeissen mussten. Wiederum muss aber die Kochkunst des CST gelobt werden. Schliesslich müssen innerhalb von kurzer Zeit bis zu 1000 hungrige Münder kulinarisch beglückt werden.


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Donnerstag, 16.06.2022

Bereits um 5:30 Uhr wurden einige von den sanften Stimmen der Möwen geweckt. Das Privatkonzert direkt vor dem Zelt fand aber nicht überall seine Fans. Diejenigen, die das musikalische Intermezzo verschlafen hatten, wurden später feinfühlig von den Lehrpersonen geweckt. Kurz darauf gab es nochmals ein Ständchen: Die beiden Geburtstagskinder aus unseren Reihen wurden mit einem fast harmonischen «Happy Birthday» bedacht. Der unschöne Zwischenfall vom gestrigen Abend war dank unseren positiv eingestellten Schülerinnen und Schülern bereits kein Thema mehr.

In den Sportblöcken sorgten Badminton und Squash für schnelle Ballwechsel und hochrote Köpfe. Grün sah man hingegen beim Golf. Mit Gefühl und Augenmass wurde versucht einen sauberen Abschlag hinzukriegen. Auf zwei Greens konnte das Gelernte angewendet werden, während man am blauen Himmel das PC-7 Team der Patrouille Suisse bei einer Übung beobachten konnte. Dem Himmel näher gekommen sind die Jugendlichen im Airgame-Kurs. So haben sie sich an Saltos versucht - vorwärts, rückwärts oder auch mehrere hintereinander. Nebeneinander wurde dafür beim Kickboxen gestanden. So konnte mit einem Sparringpartner die richtige Technik trainiert werden. Besonders technisch wurde es auch im Fitness. Das Einstellen der Maschinen musste durch einen fachkundigen Instruktor übernommen werden, das Schwitzen wurde aber den Teilnehmenden überlassen. Geschwitzt wurde auch beim Streetdance. Ob die danebenstehenden Enten auch mitmachen wollten, konnte aufgrund von sprachlichen Hürden nicht geklärt werden. Beim Windsurfen war die einzige Hürde das Anziehen des Neoprenanzug. Wer dies geschafft hatte, erkundete mit viel Ethusiasmus, aber wenig Wind den Lago Maggiore.

Der Wunsch nach einer Disco war die ganze Woche hindurch gross. Umso grösser, als dass das CST diese liebgewonnene Tradition aufgrund von Corona strich. Das Angebot der Lehrpersonen auf ein wenig Tanzmusik im Aufenthaltsraum wurde aber dank des geselligen Beisammenseins schlichtweg vergessen. Dafür mussten einige Freundschaften beim Uno stark leiden.


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Freitag, 17.06.2022

Nach verdächtig ruhiger Nacht musste das Gepäck musste bereits vor dem Frühstück gepackt werden. Auch bekamen die Zelte eine Grundreinigung spendiert. Dies ging grösstenteils flott von der Hand, was sicher auch an der Tatsache lag, dass nur Gruppen mit einem sauberen Zelt zum letzten Morgenmahl gehen durften.

In einem letzten Sportblock bestand nochmals aus einem Best-Of der ganzen Woche. Aufgrund der Tatsache, dass der erste Jahrgang bereits kurz nach 12 Uhr abreisen musste, wurde der Block verkürzt. Dafür wurde nochmals an der Intensität geschraubt - aufgrund der Müdigkeit aber eher nach unten.

Runterschrauben musste man auch die Ansprüche für die Rückreise. Da bei einem neueren Zug die Klimaanlage ausgefallen war, wurde dieser ersatzlos gestrichen. Dass gleich zwei Jahrgänge deshalb auf den nächsten überfüllten Zug mussten, führte zu einem schwitzigen Erlebnis. Ironischerweise war die Klimaanlage in diesem Zug auch nicht kooperativer, weswegen sich einige Wagen regelrecht zu einer Sauna entwickelten. Ein Privileg, welches wir im CST nicht geniessen durften. Weshalb dieser Zug fahren durfte, der letzte aber nicht, wird wohl ein immerwährendes Geheimnis der SBB bleiben.


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